Jahresrückblick 2020

2020 ein spannendes Jahr. Nicht nur wegen Corona, sondern vor allem weil ich mir ein Haus gekauft habe, welches dringend ein paar Schönheitsbehandlungen bedurfte. Diese haben uns monatelang beschäftigt, weshalb ich ab April bei weitem nicht so viel auf dem Rad saß wie geplant. Vielmehr riss ich wochenlang Tapeten ab und Teppiche raus, kloppte mit Kai Fliesen ab und trug eimerweise Bauschutt durch die Gegend. Ein Ganzkörperworkout neben dem Job, weshalb nicht viel Energie fürs Rad übrig blieb. Trotzdem gab es auch in meinem ersten kompletten Fahrradjahr einige Highlights. Schon am 01.01. saß ich mit Kai am Neujahrstag auf dem Rad und war motiviert auch dran zu bleiben. Am 06.01. gab es eine längere Ausfahrt allein, genauso wie Anfang Februar. Da geriet ich in einen Hagelschauer, das war mies. Da wünscht man sich doch mal ein Indoorbike…

Traumhaftes Radelwetter…

Kurz darauf musste ich im Februar eine Weile aussetzen, da ich operiert wurde. Daher blieb es bei dieser einen Radfahrt im Februar und es ging erst im März weiter. Im März erreicht mich auch mein owayo-Outfit. Ich durfte nämlich dieses Jahr als Ambassador unterwegs sein und wurde von Kopf bis Bein ausgestattet. Definitiv war dies eins meiner Highlights in diesem Jahr und ich werde die Kleidung auch im nächsten Jahr noch gerne tragen.

Das owayo-Outfit

Den Frühling nutzte ich, um mich vermehrt an Berge, Wind und Schotter zu gewöhnen. Einige anstrengende Touren waren dabei, trotzdem denke ich gerne daran zurück. Fies war allerdings die Tour bei der wir einen Teil des Grenzstreifens abgefahren sind und ich jedes zweite Loch in den Panzerplatten mitgenommen habe… Meinen ersten 100er alleine fuhr ich einige Tage später, das fiel leicht, da wir im April ein tolles Frühsommerwetter hatten. Toll war auch die Tour mit meiner Mutter zum Bärlauchpflücken, bei der mir ein Fuchswelpe entgegengewackelt kam. Er musste gerade erst die Augen geöffnet und gleich den Bau verlassen haben. Zuckersüß.

Schnell weiter, nicht, dass hier noch jemand Diabetes bekommt :). Ein weiteres Highlight folgte am 31.05. Trotz Corona durften ich mit meinem Ensemble ein Konzert an der Weser geben. Ein perfekter Test für unsere Bikepacking-Ausstattung. 80 km hin, proben, nettes Zusammensitzen, Probe am nächsten Morgen und Konzert und anschließend 75 km zurück. Eine coole Erfahrung. Der Wechsel von hohen Hacken zu Radschuhen ist allerdings nicht vorteilhaft für die Waden.

Mit meinem Saxophonisten Stefan fuhren wir im Juni eine schöne gemeinsame Runde, an die ich auch gerne zurückdenke.

Mit Stefan am Sieberberg

Seit Juli war ich mit meinem Rox 12.0 unterwegs. Ich liebe diesen Sigma-Fahrradcomputer, nur die Kilometerangaben sind immer noch etwas vorteilhafter als bei Garmin. Woran das liegt kann ich bis heute gar nicht so genau sagen…

Bis August tröpfelte das Sportjahr unspektakulär vor sich hin, doch dann kam unsere Bikepacking-Tour durch Niedersachsen. Da sowohl unser Mallorca-Urlaub, als auch die geplante Tour durch Belgien geplatzt waren, fuhren wir mit Rad und Hängematte durch Niedersachsen und lernten den Großteil des Weserradwegs kennen. Mehr dazu könnt ihr in dem entsprechenden Bericht lesen.

Während der Bikepacking-Tour entlang der Weser

Im September ging es zweimal in den Harz und ich musste wieder einmal feststellen, dass Berge nicht meine Welt sind. Aber man muss sich ja immer wieder seinen Feinden stellen. Ebenfalls im September fand die Cycletour statt, die im Vergleich zum letzten Jahr etwas enttäuscht, da das Gruppengefühl durch die Corona-Beschränkungen verloren ging. Aber klar, das ist Meckern auf hohem Niveau. Tatsächlich hatten wir Glück, dass sie überhaupt stattfinden konnte.

Wärend der Cycletour (Bild: Sportograf)

Im Oktober fuhren wir tatsächlich in den Urlaub. Eine Rarität in diesem Jahr. Wieder einmal zog es uns nach Kühlungsborn und ich hatte die grandiose Idee mit dem Rad auf den Darß zu fahren. Das sind bis dahin ja „nur“ etwa 100km. Unterwegs sammelten wir noch Freunde ein und fuhren mit diesen einige Kilometer über den Darß bevor wir den Rückweg wieder alleine antraten. Leider ging hier meine Actioncam verloren, weshalb die Euphorie über die 196 km Tour etwas getrübt wurde. Rein sportlich war dies – wenngleich es nur 300 hm gab – eine meiner heftigsten Touren, wobei Höhenmeter immer noch schmerzhafter für mich sind als Langstrecke.

Bei längeren Touren tut mir nur der Allerwerteste noch weh, da ich noch immer keinen perfekten Sattel haben. Auch wenn er von seinem Glück noch nicht weiß, aber vielleicht liest er es ja – ich möchte ja gerne mal den offenen Brooks-Sattel von meinem Bekannten Ronny testfahren. Mal schauen, ob er sich darauf einlässt.

Mein Ziel für nächstes Jahr ist, dass ich mich von den ganzen Stravadaten von mir und anderen nicht mehr verrückt machen zu lassen. Tatsächlich hat mich der ganze Datenkram dieses Jahr so unter Druck gesetzt, dass ich kurz davor war mich von Strava zurückzuziehen. Jetzt habe ich mich entschieden, das Profil zu erhalten, aber nicht mehr so exzessiv auszuwerten, geschweige denn zu stalken, was die anderen machen. Ein „Entschuldigung“ an alle, die jetzt keine Kudos mehr von mir bekommen. Tatsächlich möchte ich mich darauf zurückbesinnen, worauf es ankommt, nämlich auf den Spaß und die Freude am Radfahren. Ganz ohne Vergleichen und Ehrgeiz geht es bei mit leider nicht, aber ich versuche zumindest, das ganze entspannter anzugehen.

Für die Zahlenfetischisten trotzdem ein kleiner Überblick:

Radfahrten: 102

Zeit im Sattel: 193:02 h

Zurückgelegte km: 4.502

Gewonnene Höhe: 29.256 m

Längste Tour: 196 km

Damit bin ich etwa 1000 km mehr gefahren als im letzten Jahr. Diese Tendenz darf sich fortsetzen, aber nicht um jeden Preis. Im nächsten Jahr freue ich mich auf viele Touren mit netten Menschen und in Gegenden, in denen ich bisher noch nicht unterwegs war.

Ich wünsche euch allen eine schönes und vor allem gesundes Jahr 2021 und vielleicht hat jemand Lust auf gemeinsame Ausfahrten, sobald dies wieder erlaubt ist?

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