Laufversuch und mit dem Rad zum Frühstück nach Braunlage

Wer meinen Blog schon eine Weile verfolgt weiß, dass ich aufgrund von Arthrose in den Großzehengrundgelenken im November 2018 das Laufen an den Nagel gehängt habe. Mit den Schmerzen machte es für mich einfach keinen Sinn mehr. Seit einigen Monaten bin ich jedoch wieder überwiegend schmerzfrei, weshalb ich dachte, dass ich es gerne wieder probieren würde. Keine Extreme und keine langen Strecken, das würde sicherlich nicht gut gehen, aber eine Handvoll Kilometer mal wieder laufend zurücklegen können wäre toll.

Letzte Woche bestellte ich mir neue Laufschuhe (so etwas habe ich die letzten vier Jahre ja nicht besessen) und zwar die Hoka Carbon X3. Mit ihrer Carbonsohle haben sie eine sehr hohe Steifigkeit, die meinen Zeh hoffentlich entlasten sollte. Da ich es auf ein Sonderangebot angelegt hatte sind sie leider minimal zu klein, aber blaue Zehennägel hole ich mir hoffentlich trotzdem nicht. Es dauerte fast eine Woche bis ich mich traute zu laufen. Was daran so schwierig ist? Vermutlich der Druck an mich selbst. Natürlich wäre ich enttäuscht, nach zwei Kilometern gehen zu müssen oder hatte auch Angst davor, dass die Schmerzen wiederkommen. Die Sonne lachte jedoch, der Morgen begann großartig, also schnürte ich die Schuhe und los ging´s. Ich wählte ganz optimistisch gleich eine wellige Strecke und auch wenn sich die Beine etwas schwer anfühlten lief es sich recht gut. Über den Papenberg ging es zurück nach Herzberg und einmal um den Jues und ich hatte zum Schluss tatsächlich 5,5 km auf der Uhr mit einer Pace von 6 min/km. Damit bin ich für den Start extrem zufrieden. Jetzt heißt es nur Däumchen drücken, dass es auch so bleibt….

Nachmittags ging es mit meinem neuen Kollegium nach Northeim zum Stand Up Paddeln. Unsere Schule hat reichlich Bretter und so konnten alle, die Lust darauf hatten bei super Temperaturen (warum auch immer hatte ich den langen Neo eingepackt, mich dann aber für den Badeanzug entschieden) aber kräftigem Wind eine Runde auf dem Kiessee paddeln.

Nach den beiden Sporteinheiten wachte ich heute Morgen mit leichtem wohligem Muskelkater auf, der aber nach dem ersten Frühstück gleich vertrieben werden sollte. Mein Pannenretter Stefan aus Hamburg (Cyclassics) hatte mich zusammen mit seiner Frau Inken auf einen Kaffee in ihr gemeinsames Ferienhaus (ein wunderschönes Blockhaus) in Braunlage eingeladen. Da ich ihm sowieso etwas schuldig war, bot ich an, zum Frühstück vorbeizukommen und Brötchen mitzubringen.

Um 7.30 Uhr ging es los. Leider hatte ich auf den ersten Kilometern bis zur Odertalsperre mit kräftigem Gegenwind zu tun. Ab dem Anstieg Höhe Rinderstall wurde es aber besser, trotzdem brauchte ich für die ersten 15 km länger als geplant. der lange Anstieg zog sich quälend lang und ich hatte das Gefühl kaum vom Fleck zu kommen. Kurz vor dem Ende kam mir ein Radfahrer entgegen, der mir schwer bekannt vorkam. Kai war eine ähnliche Runde anders herum gefahren und begleitete mich noch die letzten Meter bis zur Bergkuppe. Den Rest schaffte ich gut alleine und stand um 8.58 Uhr beim Bäcker. Die avisierten 9 Uhr schaffte ich nicht ganz pünktlich, aber wir hatten ja auch AB 9 Uhr vereinbart. Ich wählte den Bäcker mit der längsten Schlange (was eine gute Entscheidung war) und fuhr die letzten Meter bis zum Feriendomizil in der Nähe des Bodefalls. Dort erwarteten mich die beiden schon winkend und sehr herzlich und hatten ein tolles Frühstück aufgefahren. Ich verbrachte dort ein paar schöne Stunden und durfte mich noch ins Gästebuch eintragen und das Blockhaus besichtigen, was die beiden zum Großteil selbst errichtet hatten. Sicherlich sehen wir uns mal wieder. Sei es in Hamburg, Herzberg oder Braunlage.

Schließlich musste ich mich aber doch loseisen und setzte meine Tour in Richtung Oderteich fort. Nach dem Anstieg dort hoch war das Schlimmste an Höhenmetern geschafft. Der Sonnenberg hatte nun keinen großen Schrecken mehr. Kurz vor der Kuppe des Sonnenbergs hatte ich zwei Rennradfahrer im Nacken, die ich bis zum Ortsausgang St. Andreasberg leider wieder verloren hatte. Bergab kann ich… Trotzdem wäre etwas Begleitung nett gewesen, denn im Siebertal traf ich wider erwarten leider wieder auf Gegenwind. Trotzdem lief es ganz gut und ich entschied mich, nach einem kurzen Stop zu Hause noch nach Hattorf zum Flugplatzfest weiterzufahren um dort noch einen Crêpe zu essen und den Kunstfliegern zuzuschauen. So kam ich auf 77 km mit 850 hm (komoot hatte etwas mehr berechnet). Eine tolle spätsommerliche Tour mit netten Begegnungen. Ich habe sie sehr genossen und freue mich, dass das Bergfahren immer besser klappt. 🙂

Keine Macht dem Riegel

Selbstgemachte Energy-Balls oder Energie-Kugeln

Lange habe ich nichts von mir hören lassen. Ich wollte mich auch zu keinem Artikel à la „Radfahren trotz Corona“ hinreißen lassen, da ich das Thema so ernst es auch ist – langsam nicht mehr hören und lesen kann.

Während einer meiner letzten Radtouren habe ich meine letzten Energie- bzw. Proteinriegel aufgebraucht. Diese hatte ich gewonnen und lange von davon gezehrt. Nun waren sie aber aufgegessen und neue Riegel für lange Radfahrten sollten wieder gekauft werden. Proteinriegel während der Fahrt sind für mich nicht so sinnvoll, da ich eher die Energie brauche. Also orientierte sich meine Suche eher in die Richtung Energieriegel und ich las diverse Tests und stellte fest, dass alle diese Riegel – oh Wunder – Kalorienbomben sind teilweise schwer im Magen liegen, Magenkrämpfe machen, zu groß oder zäh sind oder einfach nicht so doll schmecken. Viel schlimmer ist aber, dass man bei Energieriegeln im Schnitt 1€ pro Riegel bezahlt. Das läppert sich ganz schön, wenn man häufiger unterwegs ist. Schon vor längerer Zeit hatte ich etwas von Energy Balls oder zu deutsch Energie Kugeln gehört, mich aber noch nicht näher damit beschäftigt. Ich gebe zu, manchmal bin ich ein Geizknochen. Daher recherchierte ich weiter und fand viele Rezepte zu den Kugeln. Eins wurde auch sofort ausprobiert gefunden habe ich es unter https://www.minamade.com/3-gesunde-rezepte-energy-balls-energieriegel-selber-machen/. Die sind wirklich schnell gemacht und super lecker.

Pecan Pie

  • 140 g Datteln, zuvor in Wasser eingeweicht
  • 65 g Pekannüsse
  • 65 g Mandeln
  • 1/2-1 TL Zimt
  • 1 Prise Salz (optional)

Die Zutaten werden einfach im Mixer geschreddert und zu Kugeln geformt. Ich habe eine großzügige Prise Salz genommen, da ich einen ungeheuren Salzbedarf beim Sportbedarf habe.

Pecan Pie

Heute habe ich Kugeln mit getrockneten Aprikosen, Haselnüssen und Pekannüssen, sowie Kakaopulver gemacht. Geschmacklich sind die nicht ganz so überzeugend, da etwas langweilig. Aber ich werde fleißig weiter probieren. Der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt. Alle Nüsse oder Mandeln und getrockneten Früchte (mit Restfeuchte) sind möglich. Außerdem kann man sie verfeinern mit Gewürzen, Kokosraspeln, Kakaonibs oder – pulver und so weiter.

Aprikose-Haselnuss

Alle Nüsse und Mandeln sättigen recht gut durch die mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die auch prima für das Herz-Kreislauf-System sind.

Mandeln liefern zudem Mineralstoffe wie Magnesium, Calcium und Kupfer sowie große Mengen der Vitamine B und E.

Haselnüsse sind reich an B-Vitaminen (B1, B2, B3, B6, B9), Kalzium, Kalium, Magnesium und Spurenelementen wie Zink und Kupfer.

Walnüsse liefern das Vitamin B6 und Zink.

Pekannüsse warten mit den Mineralstoffe Magnesium, Eisen, Kalium, Phosphor und Kalzium auf und sind reich an Proteinen, B-Vitaminen und Vitamin A. Zudem enthalten sie Selen.

Die Trockenfrüchte liefern die schnell verfügbare Energie, da sie viel Zucker enthalten. Dieser lässt den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen, sodass man nicht in das klassische Traubenzucker-Loch fällt. Außerdem liefern die Früchte auch weitere Nährstoffe, die unterstützen. In getrockneten Aprikosen steckt zum Beispiel viel Eisen, in Feigen Kalzium. Datteln liefern Eisen und jede Menge Kalium, und auch Magnesium und Kalzium sowie die Aminosäure Tryptophan. Da Vitamin C sehr empfindlich ist, wird dieses allerdings beim Trocknen zum Großteil zerstört.

Auch Kokosflocken, Cranberrys und Rohkakao enthalten wichtige Nährstoffe. Ich freue mich schon auf die nächsten Mixer-Experimente und werde euch berichten und meine Lieblingsrezepte vorstellen!

Mein bisheriges Fazit ist, dass ich in nächster Zeit sicherlich keine Riegel mehr kaufen werde. Die Kugeln haben ein tolles handliches Format („klein und rund, mit einem Haps sind sie im Mund“) und ich habe sie in einer kleinen Kunststoffbox dabei. Neben einigem an Geld spare ich also auch noch eine Menge Kunststoffmüll.

Keep on rollin‘!

Riegel vs. Energie-Kugeln